Kompetenzpartner von

Beratung

Haben Sie Fragen zu einem Produkt?
Wir beraten Sie gerne.

0848 100 310

Das Jahr im Rebberg

Hier erfahren Sie, welche Arbeiten das Jahr über auf dem Weinberg erledigt werden müssen um die Grundlage für gute Weine zu schaffen.

Januar – Der Rebschnitt Teil 1

Im Januar wird mit dem Rebschnitt altes Holz entfernt. Dies beeinflusst den Ertrag und ist somit auch für die spätere Weinqualität entscheidend. Die Anzahl und Länge der Fruchtruten – einjähriges Holz aus dem später die grünen, fruchttragenden Triebe wachsen – spielen dabei eine wichtige Rolle. Eine geringe Anzahl an Fruchtruten ergibt oftmals einen hochwertigen Wein, da die wertvollen Inhaltsstoffe nicht auf zu viele Trauben verteilt werden. Der Rebschnitt ist nach wie vor eine aufwendige und intensive Handarbeit.

Februar – Der Rebschnitt Teil II

Nachdem das alte Holz entfernt wurde, müssen die stehen gebliebenen Fruchtruten aufgebunden werden. Dies bezeichnet man in der Winzersprache als «Gerten». Nach Abschluss der Arbeiten, muss das Schnittholz beseitigt werden. Oft wird es in den Weinbergen verbrannt, aber auch zum Grillieren ist es sehr beliebt.

März – Neue Reben werden gepflanzt

Im März fängt die Frühjahrsarbeit an: Junge Reben werden gepflanzt und bestehende werden durch Biegen und Binden in ihrer Form stabilisiert. Heutzutage wird über die Jungpflanzen ein Schutz gesetzt, z.B. gegen Kaninchenfrass. Sobald die Reben anfangen zu «bluten» – also Saft an den Schnittwunden austritt – werden die Fruchtruten nach unten gebunden. Regen ist in dieser Zeit sehr willkommen, denn die feuchte Witterung verhindert, dass die Ruten beim Biegen brechen.

April – Bodenpflege

Jetzt dreht sich alles rund um den Boden. Er muss nun aufgelockert werden, damit das natürliche Bodenleben angeregt wird. Zusätzlich werden Begrünungspflanzen gesät und Dünger gestreut. Durch moderne Analysetechniken kann eine optimale Nährstoffversorgung besser kontrolliert werden. Dies hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Kosten, sondern auch auf die Umweltaspekte.

Mai – Austrieb der Blüte

Im Mai kommt es zum Austrieb. Als Austrieb wird das Öffnen der Augen bezeichnet. Diese lassen kleine grüne Blätter austreten, die sich schnell entfalten und zu wachsen beginnen. Somit beginnt die Zeit des Pflanzenschutzes. Zum einen muss die Pflanze vor Frost geschützt werden, um den Ertrag gegen katastrophale Einbussen zu sichern. Zum anderen müssen Rebschutzspritzungen zur Vorbeugung von Pilzerkrankungen, wie den echten oder falschen Mehltau, durchgeführt werden. Je nach Witterung werden diese Massnahmen im Laufe der Blütezeit 4-7 Mal wiederholt.

Juni – Blütezeit 

Nach dem Austrieb entwickeln sich die Triebe relativ rasch und bilden in dieser Zeit Rispen aus, die Blüten tragen. Umwelteinflüsse haben grossen Einfluss auf die Anzahl und Grösse der sich entwickelnden Rispen. Die Witterungsverhältnisse eines Jahres wirken sich nicht nur direkt auf die Ertragsverhältnisse in diesem Jahr aus, sondern haben auch indirekten Einfluss auf die Ertragsfähigkeit im kommenden Jahr. Geschulte Hände schneiden die ersten Fruchtansätze weg, um den Ertrag zu mindern und bei der Lese im Herbst besonders gute Qualitäten zu ernten.

Juli – Laubarbeiten 

In der jetzigen Wachstumsperiode reifen nicht nur die Trauben, sondern auch das Laub wächst heran. Zum Teil werden die Triebe festgebunden, damit sie bei stärkerem Wind nicht brechen. Es muss allerdings auch ein «gesunder» Laubschnitt vorgenommen werden. Dadurch wird die Lichteinwirkung auf die Trauben und die Durchlüftung der Rebanlagen verbessert. Nach einem Regenfall trocknen die Reben besser und die Gefahr eines Pilzbefalls verringert sich. Um den Ertrag zu mindern, werden einige der schon erbsengrossen Beeren entfernt. So erhalten die verbleibenden Beeren mehr Kraft und die Lese eine besonders gute Qualität.

August – Die Traube reift heran

Das Wachstum der Beeren geht schnell voran. Die Rotweintrauben werden weich und erhalten nach und nach ihre dunkle Farbe. Innerhalb weniger Wochen werden beachtliche Zuckermengen in den Beeren eingelagert. Parallel zur Zuckereinlagerung findet die Verminderung der Konzentration an Weinsäure und Apfelsäure statt. Die Farbstoffbildung bei Rotweinsorten wird vor allem durch eine hohe Lichtintensität begünstigt. Für eine maximale Zuckerproduktion ist neben der Lichteinwirkung eine ausreichende Wasserversorgung die wichtigste Voraussetzung. Die schwach entwickelten Früchte werden herausgeschnitten, um Sonnenschein und Nährstoffe am besten auszunutzen.

September – Die Weinlese

Endlich ist es soweit. Die Früchte harter Arbeit werden geerntet – besser noch: gelesen. Mit einem «Refraktometer» misst der Winzer den Reifezustand der Trauben und bestimmt den Beginn der Lese. Diese kann sich bis zu 3 Wochen lang hinziehen. Auch jetzt ist das Wetter noch ein wichtiger Faktor. Regenfälle kurz vor oder während der Lese sind nicht günstig, da die Trauben dann vermehrt Wasser aufsaugen und die eingelagerten Extrakte beim Pressen verwässern. Die beste Lese ist immer noch die Handlese, nur hier kann der Winzer faule oder unreife Trauben konsequent aussortieren.

Oktober – Vom Weinberg in den Weinkeller

Der Weinberg nimmt eine herbstliche Stimmung an. Die letzten Reben werden abgeerntet und langsam wird der Weinberg «winterfest» gemacht. Durch die Lesearbeiten wurde der Boden stark beansprucht, dieser wird nun ein letztes Mal umgepflügt. Das Wetter spielt auch jetzt wieder eine wichtige Rolle. Die Rebe nimmt die letzten warmen Sonnenstrahlen auf und bildet somit die Nährstoffreserven für den nächsten Austrieb im Frühjahr. Die Arbeiten für den Winzer verlagern sich jetzt mehr und mehr in den Weinkeller.

November – Der Weinberg hält Winterschlaf

Nach dem ersten Frost fällt das Weinlaub ab und die Reben verwandeln sich zu harten, knochigen Gesellen. Der Winzer ist jetzt nur noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt: Fällige Reben werden ausgehauen und Zwischenpflanzungen können eingesät werden. Die Rebstöcke werden beigeschnitten, der Drahtrahmen entfernt und der Boden aufgelockert. Der Weinberg begibt sich nun in die wohlverdiente Winterruhe.

Dezember – Die letzte Lese ist die Eisweinlese

Für die Eisweinlese sollte die Tag- und Nachttemperatur im Weinberg mindestens 24 Stunden unter 0°C liegen. Idealerweise sind es minus 10 bis minus 12°C, denn je tiefer die Temperatur, desto höher ist die Konzentration des Traubenzuckers im Most, der honigsüss von der Weinpresse tropft. Durch die hohe Konzentration des Zuckers kann in der alkoholischen Gärung nur ein Teil des vorhandenen Zuckers in Alkohol umgewandelt werden. Daher gehören Eisweine zur Kategorie Dessert- bzw. Süssweine. Der Alkoholgehalt ist allerdings nicht zu unterschätzen, er liegt zwischen 8.5 bis 15% Vol. Eisweine erreichen ihre optimale Reife auf der Flasche nach ca. 3-5 Jahren. Grosse Eisweine werden heutzutage nur alle 5-10 Jahre geerntet. Sie sind eine absolute Rarität und versprechen ein unvergessliches Erlebnis.